von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob
Premiere: 30.01.2025, Kofferfabrik, Fürth
Geplant: 31.1./1.2./2.2./7.2./8.2./9.2.2025 Kofferfabrik, Fürth
Geplant: 22.2.2025 Südpunkt, Nürnberg
(weitere Termine folgen)
Eigentlich ist es nur eine Formsache: Auf der alljährlichen Mitgliederversammlung des Tennisclubs Lengenheide soll über die Anschaffung eines neuen Vereins-Grills abgestimmt werden. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, noch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu kaufen. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste bekanntlich nicht auf dem gleichen Rost wie für die „normalen“ Würstchen grillen.
Eine gut gemeinte Idee, die aber hitzige Diskussionen auslöst und den sonst so friedlichen Verein vor eine echte Zerreißprobe stellt. Welche Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, auch wenn man sie ablehnt? Gibt es am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind Vegetarier eine eigene Glaubensgemeinschaft?
Immer höher schraubt sich dieser scheinbar kleine Konflikt um den Grill, der plötzlich zum Stress-Test für die Beziehungen der Mitglieder untereinander und zum Clash der Kulturen wird.
Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, „Gutmenschen“ und Hardliner frontal aufeinander. Und allen wird klar: Es geht um mehr als einen Grill! – Es geht darum, wie wir zusammenleben. Und dass die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ viel fließender sind, als man denkt.
„Extrawurst“ ist eine sehr aktuelle und hochpointierte Gesellschafts-Komödie mit Abgründen, die zeigt, wie sich eine harmlose Diskussion verselbstständigt.
– Das Ganze in einer Fassung des Spin-Off-Theaters.
Es spielen: Vici Kaller, Varvara Irmas, Tillmann Schreier, David Riedel, Frank Strobelt
Inszenierung: Frank Strobelt
Technik: Kalle Zuber, Antje Neumann
Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin